Als die Betroffenheitsbekundungen der Spitzenpolitiker durch die sozialen Medien waberten, wusste man, ohne es offen zugeben zu wollen, dass das Attentat in Solingen der AfD bei den anstehenden Landeswahlen weitere Stimmen bescheren wird.

Als Faeser, Wüst und Scholz vor die Kameras traten, kam genau diese Furcht zum Ausdruck.

Natürlich würden die Oppositionsparteien das für sich nutzen und natürlich hätten es die Grünen und die SPD genauso getan.

Wüst, der in Nordrhein-Westfalen mit den Grünen zusammen regiert, konnte nur schwer harte Kritik an der Einwanderungspolitik der Ampel üben. Nancy Faeser, die durch ihre fahrlässige Innenpolitik eine Wegbereiterin solcher Attentate ist, setzte alles auf Entkräftung dessen, was in den Medien auf sie zukommen wird.

Die Kritik an der Innenministerin ist Spaltung, die Kritik an der Einwanderungspolitik ist Spaltung, der Ruf nach mehr innerer Sicherheit ist Spaltung. Das benennen von Ursachen ist Spaltung.

Nancy Faeser, Katrin Göring-Eckardt und Robert Habeck sind gerade die besten Wahlhelfer für die AfD, die sich gar nicht anstrengen muss, weitere Stimmenanteile zu erreichen.

Das Fordern von Messerverboten und Messerverbotszonen leugnet nicht nur die wahren Ursachen solcher Attentate, sondern zeigt auch, über wie wenig Sachverstand man verfügt und/oder wie sehr man sich weigert die eigene Politik zu kritisieren.

Kein islamistischer Attentäter wird sich durch Messerverbotszonen von seinem Vorhaben abhalten lassen. Straftaten dieser Art werden auch in seltensten Fällen durch Kampf- oder Jagdmesser verursacht, sondern durch handelsübliche Küchenmesser.

Der daraus resultierende Aufruf nach dem Kampf gegen Rechts ist angesichts dieser Tragödie politisch am Ziel vorbei und menschlich ein tiefer Abgrund.

Man missbraucht ein Attentat mit Toten und Verletzten, dessen Ursache in der eigenen Politik zu finden ist und demonstriert gegen jene, die diese Politik beenden wollen. Anstatt einen Moment inne zu halten, kontert man gleich den Nachrichten, denn es stehen ja Landtagswahlen an.

Egal von welcher Seite dieses Attentat am Ort des Geschehens genutzt wurde, es war ohne Rücksicht auf die Hinterbliebenen der Opfer des Attentates.

In der Republik wurden Demonstrationen gegen Rechts als Reaktion auf das Attentat als realitätsleugnend wahrgenommen. Die Weigerung sich mit der eigenen Politik kritisch auseinanderzusetzen wird der Ampelkoalition zum Verhängnis.

Olaf Scholz steht zusammen mit seiner Regierungskoalition vor dem Scheiterhaufen seiner Politik. Da wird auch Boris Pistorius nur ein kurzes Aufflackern bewirken, wenn er im kommenden Winter Olaf Scholz ersetzen wird.

Friedrich Merz hat in einem Brief die Brandmauer zur AfD endgültig eingerissen. Er übermittelt dem Kanzleramt nahezu eins zu eins die Forderung der AfD, die von der AfD als Remigration definiert werden. Mit einer Koalitionsaussage in Richtung der AfD könnte er tatsächlich die Ost-CDU bei den kommenden Landtagswahlen mit in die Regierung bringen.